Instrumente der Qualitätssicherung im Publikationsprozess der Dokumentationsstelle

Seit ihrer Gründung im Jahr 2020 werden die qualitativen Standards des Österreichischen Fonds zur Dokumentation von religiös motiviertem politischen Extremismus (Dokumentationsstelle Politischer Islam) durch ein internes Qualitätsmanagement gewährleistet, welches bei den täglichen Arbeitsprozessen in den zentralen Kernbereichen Forschung, Dokumentation und Information eingesetzt wird. Daneben trägt auch der Wissenschaftliche Beirat als beratendes Fachgremium zur Sicherstellung guter wissenschaftlicher Praxis sowie wissenschaftlicher Integrität und forschungsethischer Prinzipien bei. 

Gemäß Auftrag und Zweck der Dokumentationsstelle stehen im Mittelpunkt der Arbeitsabläufe die Recherche und die anschließende Analyse und Auswertung von Daten und Materialien sowie die schriftliche Ausarbeitung der Forschungsergebnisse. Für die Veröffentlichung der Ergebnisse stehen je nach Beitragsart, Umfang und Zielpublikum unterschiedliche Formate zur Verfügung.

An der Schnittstelle von Forschung und Dokumentation sind das die Formate „Grundlagenbericht“ und sein englischsprachiges Pendant „Report“ sowie die „Studie“ und ihr englisches Gegenstück „Study Report“. Das 2022 neu eingeführte Format „DPI-Focus“ widmet sich in Form von Kurzdarstellungen aktuellen Themen und Ereignissen und dient, ebenso wie der „Jahresbericht“, verstärkt der sachlichen Information eines breiteren Publikums. 

Unabhängig vom jeweiligen Format ist der Entstehungsprozess eines jeden Textes in allen vier Hauptphasen von einer internen Qualitätssicherung begleitet. So wird in der Konzept- und Planungsphase (1) das Forschungsdesign eines Projekts u. a. auf eine klar formulierte Forschungsfrage, die Berücksichtigung des aktuellen Stands der Forschung und auf die Angemessenheit der ausgewählten Methode(n) hin geprüft.*

Die Forschungs- und Ausarbeitungsphase (2) umfasst das Erheben von Quellen und Daten, die Analyse und Interpretation derselben und das Erstellen einer Rohfassung. Diese wird einer ersten Sichtung durch Fachkolleg/innen der Dokumentationsstelle unterzogen; u. a. wird geprüft, ob der Gegenstand gemäß dem Exposé bearbeitet wird, die Ausführungen objektiv und frei von Verzerrungen sind. An das Projekt herangetragen werden in dieser Phase nicht zuletzt auch Fragen nach der Wahrung forschungsethischer Prinzipien als auch jener von Persönlichkeitsrechten.

Nach Berücksichtigung des Feedbacks und dem Überarbeiten der Rohfassung werden die Texte in der Lektoratsphase (3) redigiert. Im Dialog mit dem Autor oder der Autorin werden Aufbau, Struktur und Inhalt geprüft, u. a. dahingehend, ob die Argumentation plausibel und anhand von Quellen transparent belegt ist oder ob das Manuskript den Leitlinien des geplanten Publikationsformats entspricht. Im Rahmen mehrerer Korrekturdurchgänge werden die Texte stilistisch und formal optimiert, Quellen, Literaturangaben und Zitate geprüft sowie Transkriptionen und Übersetzungen, aber auch die Einheitlichkeit von Namen und Begriffen sowie die Richtigkeit von Jahreszahlen kontrolliert. 

In der Publikationsphase (4) wird das Manuskript gelayoutet und für die Veröffentlichung vorbereitet. Als Disseminationsmedium dient zuvorderst die Homepage der Dokumentationsstelle, auf der gemäß Satzungsauftrag sämtliche Publikationen zum freien Download (Open Access) zur Verfügung gestellt werden. Alle Formate erscheinen auch in gedruckter Form. Die Publikationen sind in ausgewählten öffentlichen Bibliotheken verfügbar und können beim Fonds entgeltlos angefordert werden.

Die Dokumentationsstelle passt die bestehenden Standards aktuellen Trends und Entwicklungen in der Qualitätssicherung laufend an, um die Qualität interner Abläufe und Prozesse ebenso wie der von ihr herausgegebenen Publikationen stets zu erhöhen.


*Sämtliche Ausführungen zur guten wissenschaftlichen Praxis basieren auf dem vom Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung herausgegebenen und von Mitgliedern der Hochschulkonferenz Arbeitsgruppe “Research Ethics/Research Integrity” verfassten „Praxisleitfaden für Integrität und Ethik in der Wissenschaft“, Österreichische Agentur für wissenschaftliche Integrität (oeawi), https://oeawi.at/wp-content/uploads/2020/12/Praxisleitfaden-fuer-Integritaet-und-Ethik-in-der-Wissenschaft_Stand_29-9-2020_Final.pdf[17.01.2023].